Jeder Mensch hat Talente, Möglichkeiten und Dinge, die er nicht gegen Geld verkaufen kann.

Deshalb sind sie aber nicht wertlos!

In unserem Tauschring wird Zeit gegen Zeit getauscht. Wie in einer Nachbarschaftshilfe hilft der Eine dem Anderen. Wenn ich aber nun meinem Nachbarn eine Stunde lang Hemden plätte, dieser Nachbar jedoch nichts anzubieten hat, was ich benötige, bleibt die Hilfe einseitig. Da greift das Tauschringprinzip: Ich plätte eine Stunde lang für meinen Nachbarn A, und erwerbe mir damit eine Zeitgutschrift im Wert einer Stunde. Mit dieser Zeitgutschrift kann ich frei unter den Mitgliedern des Tauschringes eine Hilfeleistung erwerben, die ich brauche, also zum Beispiel eine Arztfahrt bei Mitglied B. Eventuell "bezahlt" Mitglied B dann Rasenmähen durch meinen Nachbarn A, für den ich geplättet habe, mit meiner Zeitgutschrift.

Das Tauschringsystem ist solidarisch, denn Zeit wird gleichwertig behandelt; eine Stunde Englisch übersetzen ist genau so viel wert wie eine Stunde Putzen. Das Tauschen von Zeit gegen Zeit ist ganz einfach. Aber es birgt auch eine alternative Wirtschaftsform, unabhängig von Markt und Staat. Und damit einen Gegenentwurf zum verbreiteten Prinzip, das den Wert eines Menschen allein nach Wirtschaftskraft, also Gehalt und Besitz, bemisst. Es ist ein nachhaltiges Konzept.