Für Organisationen in der Sharing Economy sind die von ihnen gehosteten Online-Communities, in denen Benutzer miteinander interagieren, von zentraler Bedeutung für die Wertschöpfung. Es ist jedoch wenig über die Praktiken, die zur Steuerung dieser Online-Communities verwendet werden, bekannt, um die Teilnahme zu fördern und Interaktionen strategisch zu lenken, koordinieren, und strategisch zu steuern. Wir schließen diese Lücke mit einer vergleichenden Fallstudie zur Berliner Sharing Economy und identifizieren drei Praktiken: das Thematisieren von Community-Grenzen fördert die Teilnahme indem sie den Umfang der Interaktion abgrenzen und die Online-Community als eigenständigen sozialen Raum definieren; das Anregen der sozialen Beziehungen fördert die Teilnahme, indem es Anregungen für die Interaktion gibt; und die Steuerung übt eine Form der sozialen Kontrolle über Interaktionen aus. Es zeigt sich, dass Unternehmen sowohl auf Online- als auch auf Offline-Technologien setzen. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen wird ein Bezugsrahmen entwickelt, mit dessen Hilfe sich thematisieren lässt, warum Unternehmen Praktiken unterschiedlich anwenden und in welchem Verhältnis diese Praktiken zur Wertschöpfungsquelle von Organisationen stehen. Die Studie hebt die duale Rolle von Organisationen in der Sharing Economy als Kuratoren und Hüter von Online-Communities hervor und zeigt das Potenzial der Sharing Economy-Forschung zur Verbesserung von Einsichten zur Wertschöpfung, Online-Communities und Governance auf.
Referenz
Reischauer, G. & Mair, J. (2018): How Organizations Strategically Govern Online Communities: Lessons from the Sharing Economy. Academy of Management Discoveries, 4(3): 220-247.
doi.org/10.5465/amd.2016.0164
Link zur Veröffentlichung: https://journals.aom.org/doi/10.5465/amd.2016.0164
02.11.18